Was ist Sünde im Kontext der Evolution?

Kerstin Marzinzik

Wenn der Mensch ein Produkt der Evolution ist und gemeinsame Vorfahren mit den Affen hat – dann stellt sich die Frage, inwieweit der Mensch für sein Handeln verantwortlich gemacht werden kann.

Das Verhalten von Tieren ist im Wesentlichen von ihren Instinkten und Trieben bestimmt, weshalb man sie für ihr Handeln nicht verantwortlich macht. Der Mensch besitzt aber einen besonderen Geist. Er kann bewusst Gutes oder Böses tun (sündigen!) und für sein Handeln verantwortlich gemacht werden, das heißt, einem Anderen Rede und Antwort zu stehen für sein Verhalten!

Sünde bedeutet, mehr oder weniger bewusst etwas Verbotenes oder Unerwünschtes zu tun bzw. etwas Gutes zu unterlassen. Die erste Sünde, die als „Sündenfall“ bezeichnet wird, bestand in der Übertretung einer bestimmten Anordnung Gottes.

Wie im Artikel „Wie sah die Welt vor dem Sündenfall aus?“ ausgeführt, bestand der „Tod“, der durch die erste Sünde über die Menschheit kam, nicht im leiblichen Tod (denn die Menschen waren bereits vorher im leiblichen Sinne sterblich), sondern im „geistlichen Tod“.

Weitere Auswirkungen des Sündenfalls waren, dass die Menschen ihren geschützten Bereich des Gartens Eden verlassen mussten und hinaus mussten in die „raue Welt“, wo Disteln und Dornen die Arbeit erschweren. Auch ein vergrößerter Geburtsschmerz ist der Preis der Erkenntnis des Guten und des Bösen.

Doch das alles ist nicht Gottes letztes Wort. Bereits in 1.Mo 3,15 gibt Gott eine Verheißung:

1.Mo 3,15: Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir [der Schlange, d. h. dem Satan] und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.

Vermutlich bezieht sich Jesus auf diese Stelle, wenn er feststellt, dass Mose von ihm geschrieben hat (Joh 5,46). Denn Jesus wurde Mensch, um am Kreuz durch seinen Tod den Satan zu besiegen und seine Macht zu brechen:

Hebr 2,14-15: Weil nun die Kinder Blutes und Fleisches teilhaftig sind, hat auch er in gleicher Weise daran Anteil gehabt, um durch den Tod den zunichte zu machen, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel, und um alle die zu befreien, die durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren.

Jesus hat den Teufel besiegt und die Zeit ist nahe, da diese Welt einem neuen Himmel und einer neuen Erde Platz machen wird (2.Pt 3,13; Off 21-22). Dann werden alle, die Gott und Jesus Christus geglaubt haben, wieder in die unmittelbare Nähe Gottes kommen können – und nichts Böses wird diese Gemeinschaft mehr trüben können!

Joh 17,24: [Jesus sprach:] Vater, ich will, dass die, welche du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt.